Baby hält einen Deckel in der Hand und im Hintergrund sind weitere Babyprodukte zu sehen

November 19, 2020

Zarte Babyhaut – Wichtige Tipps und die richtige Pflege

by Leonie Poppe

Ab dem Zeitpunkt der Schwangerschaft beginnt eine spannende Reise, in der du dich und deinen Körper neu kennenlernen darfst. Doch mit jeder Veränderung kommen auch offene Fragen, Unsicherheiten und Herausforderungen. Du bereitest dich Schritt für Schritt auf dein Baby vor und möchtest nur das Beste für das kleine Wunder in deinem Bauch. Doch bedarf Babyhaut wirklich besonderer Pflege oder handelt es sich nur um eine klassische Marketingstrategie? Bei der Fülle an Angeboten ist es schwer zu entscheiden, was wirklich notwendig ist. Ich möchte dir hier einige Anhaltspunkte geben, damit du für euch beide entscheiden kannst, was einen Platz in eurem Badezimmer bekommen soll.

  1. Babyhaut – Der Beginn einer langen Reise
  2. Rote Punkte, Pusteln, Ekzem – Was kann es sein?
  3. Welche Pflege braucht mein Kind?
  4. Checkliste – Was sollte ich Zuhause haben?

Babyhaut – Der Beginn einer langen Reise

Wenn dein Baby zur Welt kommt, ist die Haut meist zart, weich und unberührt. Was wir mit bloßem Auge jedoch nicht sehen können ist, dass die Haut dünner und das Unterhautgewebe noch nicht vollständig entwickelt ist. Stoffe aus der Umwelt können leichter die natürliche Barriere passieren und auch Reize oder Kälte werden stärker wahrgenommen. Die Talg- und Schweißdrüsen sind noch dabei sich zu entwickeln, wodurch die Kleinen ihre Körpertemperatur noch nicht vollständig regulieren können. Zudem fehlt so auch der schützende Fettfilm durch die natürliche Talgproduktion. Betrachtet man das Verhältnis von Hautoberfläche zu Körpergröße, ist es bei Neugeborenen mehr als doppelt so groß im Vergleich zu Erwachsenen. Die Haut der kleinen Entdecker verliert schneller Feuchtigkeit, trocknet folglich verstärkt aus und bietet so eine größere Angriffsfläche für Bakterien, Pilze und andere Schadstoffe aus der Umwelt. Auch die Melaninbildung ist noch reduziert, wodurch sich die Babyhaut kaum selbst vor UV-Strahlen schützen kann.

Es dauert circa zehn Jahre bis die Haut ausgereift ist. Bei der Geburt ist der pH-Wert der Haut im neutralen Bereich bei ca. 6,5. Durch die sogenannte Käseschmiere, die das Kind am ganzen Körper trägt, bildet sich von Beginn an der natürliche Säureschutzmantel aus. Jedoch geht dieser erst nach etwa sechs Wochen in den für uns normalen sauren pH-Wert von 5,5 über und wird dadurch widerstandsfähiger. Die Haut eines Erwachsenen schafft es binnen weniger Stunden nach einer Dusche bzw. allgemein Kontakt mit Wasser und Tensiden, den natürlichen Säureschutzmantel wieder in Balance zu bringen. Bei Babys dauert das leider noch um einiges länger. Daher ist Babypflege nicht ein Marketingtrick, sondern essentiell, um den Schutz Tag für Tag aufrecht zu erhalten. Somit steht der Entdeckungsreise deines Kindes nichts mehr im Wege.

Rote Punkte, Pusteln, Ekzem – Was kann es sein?

Rote Flecken in den ersten Tagen bis Wochen sind normal und meist harmlos. Es handelt sich in der Regel um die Umgewöhnung von Fruchtwasser zur neuen Umgebungsluft. Und auch die neuen Temperaturschwankungen bzw. das neue Gefühl von Kleidung auf der Haut können erstmal irritierend sein. Manche Pünktchen und Pusteln kommen und gehen von selbst, manche bleiben jedoch und müssen ärztlich behandelt werden. Hier haben wir die häufigsten Fälle aufgelistet.

Babyakne

Bilden sich in den ersten Lebenswochen rote Pusteln im gesamten Gesicht (häufig um die 3. Lebenswoche), spricht man von Babyakne. Etwa 20% der Neugeborenen sind betroffen und das Phänomen gilt als vollkommen harmlos.

Babyakne zeichnet sich aus durch:

  • Rötliche Pickelchen
  • Gelbliche Knötchen
  • Vor allem im Gesicht bis hin zum Brustkorb
  • nicht durch die falsche Pflege bzw. Ernährung verursacht
  • juckt oder schmerzt nicht

Eine mögliche Ursache dafür ist die hormonelle Umstellung nach der Geburt. Während der Schwangerschaft werden über die mütterliche Plazenta ständig Hormone in den Blutkreislauf des Kindes übertragen. Gerade im letzten Trimester steigt die Hormonausschüttung, um die Lungenreifung und Entwicklung des Immunsystems zu fördern. Ist nun die Geburt überstanden, sinkt der Hormonspiegel wieder und die Talgproduktion setzt ein. Die Haut reagiert mit Überforderung und die feinen Poren verstopfen und es entstehen kleine Pickelchen. Pendelt sich der Hormonhaushalt ein und gewöhnt sich die Haut an die Umstellung, vergehen auch die Pusteln wieder und die glatte Babyhaut kommt binnen weniger Tage bzw. Wochen wieder zurück.

Für dich als Elternteil heißt es hier Geduld zu haben und mit der Hebamme oder dem/der KinderarztIn Rücksprache zu halten, um auch wirklich sicher zu gehen, dass es „nur“ eine Babyakne ist. Wichtig ist niemals die Pusteln auszudrücken bzw. zu öffnen. Dadurch verletzt man die Haut und Bakterien können leichter eindringen und schlussendlich Entzündungen begünstigen.

Die betroffenen Stellen werden am besten sanft mit etwas Wasser gereinigt und schonend mit einem weichen, sauberen Tuch trocken getupft.

Ausgespuckte Muttermilch kann Babyakne verstärken, daher solltest du darauf achten, dass die Milchreste sanft und gründlich entfernt werden. Sollte es dennoch zu Entzündungen kommen, kann eine Calendula-Tinktur aus der Apotheke helfen. Einfach ein paar Tropfen Tinktur mit etwas Wasser auf ein sauberes Baumwolltuch geben und die betroffenen Stellen abtupfen.

Säuglingsakne (Akne infantum):

Achtung hier kommt es sehr häufig zu Verwechslungen. Nicht nur der Name ist ähnlich, auch die Symptome sind anfänglich sehr ähnlich zu denen der Babyakne. Doch fängt die vermeintliche Babyakne an zu jucken oder zu schmerzen, handelt es sich vermutlich um Säuglingsakne. Hier ist der Gang zum Kinderarzt leider unumgänglich. Optisch sieht es aus wie eine Babyakne, jedoch hält sie länger an und tritt auch meist erst während des 3.- 6. Lebensmonats auf. Mediziner gehen von einer genetischen Ursache aus, die leider nicht mehr nur mit Wasser wieder von selbst verschwindet. Meist werden entzündungshemmende Mittel oder aber auch Antibiotika zur Behandlung verschrieben.

Hautgrieß (Milien):

Tauchen in den ersten Wochen nach der Geburt kleine weiße Pünktchen, hauptsächlich an Nase, Wangen, Stirn, Kinn und um die Augen auf, handelt es sich meist um Hautgrieß. Auch hier sind die Hormone der Auslöser und so schnell wie sie gekommen sind, verschwinden sie meist wieder von selbst.

Atopisches Ekzem (Neurodermitis):

Hierbei ist ein großflächiger, geröteter Ausschlag gemeint, der jucken, nässen oder auch verkrusten kann. Er ist vor allem im Gesicht, auf der Kopfhaut, den Armen oder an den Beinen zu finden und entsteht meist erst ab dem 3.- 6. Lebensmonat. Neurodermitis ist zum großen Teil erblich bedingt und in den häufigsten Fällen nicht vollständig heilbar. Jedoch kann gerade Neurodermitis bei Babys im Laufe der Kindheit abklingen.

Möchtest du mehr dazu erfahren, dann findest du hier in unseren Blogbeitrag weitere Informationen dazu!

Wichtig ist jedoch auch hier Jucken und Hautreizungen zu meiden, damit nicht lebenslange Narben entstehen. Gerade bei Neugeborenen ist dies natürlich schwer zu kontrollieren, doch dafür gibt es extra kleine Baumwollhandschuhe, die du deinem Baby besonders nachts anziehen kann.

Kopfgneis:

Ungefähr zwischen der 6. und 8. Lebenswoche können sich, von der Stirn bis in den Bereich der Fontanelle gelbliche, schuppige Krusten bilden. Die Ursache ist eine hormonell bedingte Überproduktion an Talg, welcher jedoch nicht zwingend entfernt werden muss. Man kann die schuppigen Stellen 2-3 mal die Woche am Abend mit etwas Öl einreiben und am nächsten Morgen mit einem sanften Babykamm oder einem sauberen Tuch entfernen. Auch wenn es vielleicht nicht so schön aussieht, die Schuppen lösen sich mit der Zeit von selbst.

Unser Babyöl eignet sich hierfür sehr gut, da es sehr mild ist und die Haut schonend pflegt.

Welche Pflege braucht mein Kind?

Wie wir ja wissen, hat jeder Mensch eine andere Hautstruktur und daher sollten wir die Pflege auch nach den individuellen Bedürfnissen ausrichten. Dennoch gibt es einige grundsätzliche Dinge, die du bei der Babypflege bis hin zur Kleinkindpflege beachten kannst.

Reinigung

Körper

Direkt nach der Geburt braucht das Baby noch keine speziellen Pflegeprodukte. Es wird weder groß schmutzig, noch schwitzt es übermäßig. Die Überreste der Käseschmiere pflegen die Haut reichhaltig. Lediglich Milchreste und abgestorbene Hautschüppchen sollten - besonders am Hals, unter den Achseln oder in der Leistenregion - mit einem feuchten, lauwarmen Tuch (ohne Seife!) entfernt werden. So kannst du sichergehen, dass sich keine Entzündungen bilden können.

Bis der Nabelschnurrest abgefallen ist bzw. bis sich die Körpertemperatur des Babys stabilisiert hat, ist von einem richtigen Babybad abzuraten. Der Nabel sollte jedoch auch regelmäßig gepflegt werden, damit sich keine Entzündungen bilden können. Reinige diese empfindliche Stelle am besten mit Wasser oder evtl. mit etwas Babyseife. Vermeide hierbei Öl, Puder oder Lotions. Denn solche Grundlagen können die Haut abdichten und so Entzündungen fördern.

Ist nun der Nabel schön abgeheilt, kann 1-2 Mal pro Woche der Badespaß beginnen! Dabei ist zu beachten, dass die Wassertemperatur bei 37°C liegt und das Baby circa bis zu den Schultern mit Wasser bedeckt wird. Als Badezusatz eignet sich unser mildes Babybad speziell für Babys und Kleinkinder. Gib ein paar Tropfen in das Wasser und verteile es gleichmäßig mit den Händen. Die Badedauer sollte nicht länger als 5-10 Minuten sein. Wann ihr ein Bad einlegt ist ganz euch überlassen und es ist an euch, eine Routine zu kreieren. Jedoch ist es direkt nach Mahlzeiten nicht zu empfehlen, denn wie wir ja wissen: “Mit vollem Magen schwimmt man nicht!”.

Haar

Für das feine Haar ist nach der Geburt noch kein Shampoo nötig. Werden die Haare jedoch dichter, kann auf spezielle Babyshampoos zurückgegriffen werden. Diese sind besonders schonend zur Kopfhaut und brennen nicht in den Augen. An den badefreien Tagen bewährt es sich Gesicht, Hände und Gesäß mit einem frischen lauwarmen Waschlappen zu säubern.

Pflege

Nun ist dein Baby sauber und es ist Zeit für die Pflege. Streicheleinheiten und innige Zärtlichkeiten sind notwendig für die seelische und soziale Entwicklung deines Kindes. Gehe hier selbst auf Entdeckungsreise und finde heraus was deinem Baby und dir am meisten Freude bereitet und was für euch das Beste ist.

Wichtig ist, dass du und dein/e Partner/in sich vorerst die Hände gründlich waschen, bevor es an die Haut eures Kindes geht.

Windelbereich

Den Gesäß- und Genitalbereich des Babys kannst du dünn mit dem wasserfreien Babybalsam schützen, um ihm einen feuchtigkeitsabweisenden Schutzfilm zu verleihen. Sollte sich der wunde Bereich nicht nach 1-2 Tagen bessern, empfehle ich dir eine Hebamme oder deinen Kinderarzt oder Ärztin um Rat zu bitten!

Trockene Haut

Wenn die Haut des Babys Anzeichen von Trockenheit zeigt, eignet sich hier besonders unser Babyöl. Es pflegt mit natürlichen Pflanzenölen und schützt die Haut vor weiterer Austrocknung. Eine Babymassage bringt euch nicht nur näher zusammen, sondern lähmt auch Stresshormone und aktiviert Immunzellen. Ob bei Koliken bzw. Verstopfung oder als Entspannungsritual, dein Baby ist die Streicheleinheiten aus der Schwangerschaft gewohnt und ihr beide könnt nun die Körpersprache des jeweils anderen erforschen und entdecken.

Bei kaltem Wetter

Bei Spaziergängen an kälteren Tagen und rauem Wetter, solltest du einen reichhaltigen und wasserfreien Babybalsam auf Fettbasis wie unseren Babybalsam auftragen, um der Haut eine zusätzliche Schutzschicht zu gewähren.

Ganz wichtig ist natürlich auch der Sonnenschutz. Denn wie ich bereits erwähnt hatte, kann die feine Haut deines Babys sich noch nicht so gut selbst schützen. Daher solltest du sie am besten erst gar nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzen und sonst immer mit einem LSF von mindestens 50+ eincremen.

Augen, Nase und Ohren

Ohr oder Nase werden nicht mit einem Wattestäbchen gesäubert. Nutze hierfür lediglich ein Stofftuch, welches du leicht zusammen drehst. So besteht keine Gefahr von Verletzungen. Die Augen können ebenfalls mit einem fusselfreien Baumwolltuch angefeuchtet mit abgekochtem Wasser von Schmutz und “Sandmann-Resten” befreit werden. Immer von außen in Richtung Nase!

Die Nägel

Zu guter Letzt wollen wir nicht, dass sich dein Baby selbst mit seinen Nägeln verletzt, daher ist es wichtig diese regelmäßig zu kürzen. In den ersten Tagen ist der Übergang von Nagel zu Nagelbett noch nicht wirklich zu erkennen, daher ist es in den ersten 4-6 Wochen noch nicht so akut. Danach sind die Nägel meist immer noch sehr weich und können, wenn sie ein Stück eingerissen sind, einfach entfernt werden. Sind sie etwas härter, eignen sich spezielle Babynagelscheren ideal dafür. Sie sind kleiner, beweglicher und somit handlicher im Umgang. An den Händen solltest du dich mehrmals die Woche darum kümmern, dass keine scharfen Kanten entstehen oder die Nägel einreißen. Die Fußnägel wachsen deutlich langsamer, deshalb reicht es dort je nach Bedarf die Nägel etwas seltener zu prüfen. Da Babys dieses Prozedere noch nicht kennen und ihre Koordination noch unbewusst geschieht, empfehle ich dir die Nägel entweder mit dem Partner gemeinsam zu schneiden oder die ruhigeren Phasen zu nutzen, beispielsweise während des Stillens oder Schlafens.

Allgemein ist unsere junglück Babypflege aufgrund extra milder Inhaltsstoffe für die ganze Familie geeignet. Ob als Pflegecreme für Mama und Papa, Spezialpflege für trockene, entzündete Stellen oder auch als Badezusatz für ein ausgiebiges Familienbad, hier ist für jeden etwas dabei!

Entdecke hier unsere milde und rein pflanzliche Pflegeserie für die zarte Haut deines Babys!

Checkliste – Was sollte ich Zuhause haben?

Das waren nun sehr viele Fakten und Tipps, deshalb haben wir nochmal alles in einer Checkliste zusammengefasst:

  • weiche Waschlappen
  • Baumwolltücher
  • Hochwertiges Pflanzenöl
  • Pflegecreme für Gesicht und Körper
  • Wind und Wetter Balsam
  • Wundschutzbalsam
  • Babybad
  • Babyhaarbürste
  • Babynagelschere

Pflegezeit = Beziehungszeit

Diese Zeit gibt euch die Möglichkeit, euch besser kennenzulernen, zu beschnuppern und herauszufinden, was ihr als Familie braucht. Nehmt euch Zeit, achtet aufeinander und genießt die innigen Momente!

Bei Fragen oder Anregungen, schreibt uns gerne ☺

Bis nächste Woche!

Take care.

Quellen:


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