Periorale Dermatitis – Ursachen, Symptome und 7 Tipps was du dagegen tun kannst

November 19, 2020

Periorale Dermatitis – Ursachen, Symptome und 7 Tipps was du dagegen tun kannst

by Marie Prötzsch

Täglich pflegen wir unsere Haut, verwenden verschiedene Seren, Cremes und Öle. Wir cremen, cremen, cremen. Manchmal meinen wir es aber etwas zu gut damit. Denn zu viel von der falschen Pflege kann eben gar nicht mehr pflegend sein. Genau aus diesem Grund kann die sogenannte Periorale Dermatitis entstehen. Die übermäßige Verwendung von gewissen Pflegeprodukten kann die Haut intolerant gegenüber einigen Inhaltsstoffen machen und so wird ein vielversprechendes Produkt schnell zum Feind der eigenen Haut. Statt einer gut durchfeuchteten Haut entstehen gerötete, juckende und brennende Stellen um den Mund herum. Daher wird der Hautzustand auch Mundrose genannt.

In diesem Beitrag erfährst du...

01 Was ist Periorale Dermatitis?

02 Was sind die Symptome?

03 Übermäßige Hautpflege als Auslöser von Perioraler Dermatitis – Ein “Teufelskreislauf”

04 Welche Hautpflege hilft, wenn doch besonders eine Überpflegung der Haut die Ursache ist?

Was ist Periorale Dermatitis?

Periorale Dermatitis ist ein chronisch entzündlicher Hautzustand. Wie der Name schon sagt, tritt die Erkrankung im perioralen Bereich auf. Heißt, um den Mund herum. Am häufigsten sind junge Frauen zwischen 20 und 30 Jahren betroffen. Dadurch, dass hauptsächlich Frauen betroffen sind liegt auch eine hormonelle Ursache nahe, belegt ist das allerdings noch nicht. Auch wenn Periorale Dermatitis eine ziemlich hartnäckige Angelegenheit ist, ist das Ganze nicht ansteckend. Was nicht heißt, dass es für Betroffene nicht belastend ist. Umso wichtiger ist es mir, über die richtige und vor allem über die unterstützende Hautpflege aufzuklären.

Was sind die Symptome?

Klassischerweise bilden sich um den Mund herum (perioral), kleine entzündliche Papeln und Pusteln oder rosafarbene schuppige Flecken. Die Symptome können sich aber auch stärker ausbreiten und Augenlider, Kinn, Stirn und Wangen betreffen. Durch die Störung der Hautbarriere trocknet die Haut aus und es entsteht ein Brennen und ein Spannungsgefühl. Die Stellen können ziemlich unangenehm jucken und auch vor der Periode sind Verschlechterungen nicht selten. Der Hautzustand wird gerne mit Akne oder Rosacea verwechselt, da die Symptome sehr ähnlich sind. Bei Rosacea zeigen sich flüchtige und persistierende Gesichtsrötungen, meist im Wangen- und Gesichtsbereich. Dazu kommen kleine Blutgefäßerweiterungen. Akne äußert sich typischerweise durch sogenannte Komedonen – das sind hautfarbene Papeln, die aber auch einen kleinen dunklen Punkt haben können. Dazu kommen Pusteln, Knoten oder auch Abszesse. Betroffen sind neben dem Gesicht vor allem die Schultern, sowie der Brust- und Rückenbereich.

Übermäßige Hautpflege als Auslöser von Perioraler Dermatitis – Ein “Teufelskreislauf”

Neben anderen möglichen, aber noch unbestätigten Ursachen, ist die Periorale Dermatitis meist auf eine Überpflegung der Haut zurückzuführen. Meist steckt die Haut dann in einem “Teufelskreis”. Sie sieht trocken und schuppig aus und fühlt sich meist auch so an. In vermeintlich logischer Konsequenz benutzen wir dadurch noch mehr Produkte – in der Hoffnung der Haut so etwas Gutes zu tun! Wir sind der Meinung, dass die Lösung nur eine noch reichhaltigere Pflege sein kann. Ein klassischer Trugschluss! Denn hier kommt die Überpflegung der Haut ins Spiel. Unsere Haut wird quasi abhängig von den Produkten und reagiert dann genau gegenteilig. Sie wird intolerant gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen. Der hohe Feuchtigkeitsgehalt der Produkte lässt die Hornschicht aufquellen und schädigt die Hautbarriere – ein perfekter Nährboden für weitere entzündliche Prozesse.

Also: Haut pflegen ist zwar super, aber es muss schon die richtige Hautpflege sein. Durch die Überpflegung kann die schützende Hautbarriere beeinträchtigt werden und eine bakterielle Infektion auslösen, was wiederum mit einer Verschiebung des pH-Werts einhergeht. Dadurch fühlen sich Bakterien nur umso wohler.

Eine Periorale Dermatitis kann dann schon einmal über Monate verlaufen, wobei der Schweregrad sich von Tag zu Tag verschlechtern kann.

Welche Hautpflege hilft, wenn doch besonders eine Überpflegung der Haut die Ursache ist?

Die gute Nachricht ist, dass man die Periorale Dermatitis relativ gut in den Griff bekommen kann. Es ist ratsam, die Hautpflege auf ein Minimum zu reduzieren, sie aber auch nicht zu abrupt abzubrechen. Vielmehr sollten die verursachenden Produkte langsam ausgeschlichen werden. Stellt es euch so vor: Die Haut ist abhängig von den Produkten, die ihr schaden. Ein kalter Entzug macht das Erscheinungsbild häufig schlimmer, weshalb ein langsames Absetzen und Ersetzen besser ist. Anschließend empfehle ich ein Produkt nach dem anderen zu testen. Du solltest deiner Haut unbedingt Zeit geben, da sie im Schnitt 28 Tage braucht, um sich zu erneuern.

Dabei kommt es auf die richtige Hautpflege an. Bei einem starken Spannungsgefühl helfen zum Beispiel hydrophile Pflegeprodukte. Also leichte Texturen auf Wasserbasis. Allgemein solltest du auf milde, reizlose Pflegeprodukte achten, ohne Zusatzstoffe oder Konservierungsstoffe. Weniger ist in diesem Fall definitiv mehr! Denn deine Haut ist durch die Periorale Dermatitis einfach sehr empfindlich. Schließlich ist die Schutzbarriere der Haut geschädigt und somit die Zusammensetzung von Fetten und Eiweißen in einem Ungleichgewicht. Dadurch verliert die Haut immer weiter an Wasser, Kollagen und Elastin. Die Zellen können sich somit nur langsam regenerieren und sind erst recht den ganzen äußerlichen Einflüssen ausgesetzt, mit denen besonders eine empfindliche Haut zu kämpfen hat.

Das Gute ist, dass unsere Pflegeprodukte es dir bei dem Hautzustand sehr einfach machen. Wir verwenden keine Duftstoffe, ätherischen Öle, Konservierungsmittel oder einwertige Alkohole. Die meisten unserer Produkte basieren auf der Aloe Vera Pflanze, die sehr hautschonend ist und den Säureschutzmantel stärkt. Du kannst zum Beispiel mit unserem Aloe Vera Gel, Mandelöl, Rosenwasser und einer unserer Hyaluron Cremes anfangen.

So könnte eine beispielhafte Pflegeroutine aussehen:

  • Reinige deine Haut morgens sanft mit lauwarmem Wasser (nicht zu heiß, nicht zu kalt) und tupfe es am besten nur mit dem Handtuch ab, anstatt zu reiben.
  • Besprühe es anschließend mit dem Rosenwasser. Anstatt es zu verreiben, rate ich dir, es einziehen zu lassen und jede unnötige Berührung zu vermeiden.
  • Für die Extraportion Feuchtigkeit das Aloe Vera Gel ganz sanft und dünn auftragen und gut einziehen lassen.
  • Im Anschluss kannst du die für dich passende Hyaluron Creme auftragen.
  • Abends eignet sich unser Reinigungsgel, um dein Gesicht vom “Alltagsschmutz” zu befreien. Trage auch dieses mit wenig Reibung auf, achte wieder auf die Temperatur des Wassers und tupfe dein Gesicht lediglich trocken.
  • Anschließend wieder das Rosenwasser oder das Aloe Vera Gel für die Feuchtigkeitspflege nutzen. Je nachdem, was deiner Haut gut tut.
  • Zum Schluss dann noch das Mandelöl, um deine Haut über Nacht gut mit Feuchtigkeit und Nährstoffen zu versorgen.

Vorsicht geboten ist nur bei unserem Vitamin C Serum, AHA Peeling, Retinol Creme und Retinol Serum. All diese Produkte regen die Haut an und können sie daher leicht überfordern oder reizen. Wir verwenden allerdings sehr milde Wirkstoff-Derivate, die schonend zur Haut sind. Das heißt, wenn deine Haut sich nicht in einer akuten Phase befindet, kann du dich auch an diese Wirkstoffe langsam herantasten. Probiere die Produkte am besten erst an ein bis zwei Tagen pro Woche aus und schau, wie deine Haut damit zurechtkommt. So kann sich deine Haut langsam an die Pflege gewöhnen. Wie gesagt, die Produkte sind so mild formuliert, dass du sie möglicherweise auch bei einer Perioralen Dermatitis gut verträgst. Was auf keinen Fall fehlen darf, ist der Sonnenschutz am nächsten Morgen, da die Haut lichtempfindlicher ist.

An dieser Stelle möchte ich dich darauf hinweisen, dass dies alles Tipps zur Selbsthilfe sind. :-) Bei Unklarheiten oder gar einer Verschlechterung, rate ich dir zusätzlich einen Dermatologen aufsuchen.

Hoffentlich konnte ich dir mit diesem Beitrag helfen, deine Periorale Dermatitis zu verstehen und die Ursachen verständlicher zu machen. Hast du übrigens schon unseren #skintalk auf Instagram dazu gesehen? Schau gerne mal in das IGTV mit Dermatologe Felix von Krogh.

Deine Marie

Quellen:

https://www.amboss.com/de/wissen/Sammelsurium_der_Dermatologie

Tolaymat L, Hall MR. Perioral Dermatitis. 2020 Sep 12. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2020 Jan–. PMID: 30247843.

#skintalk IGTV – Periorale Dermatitis


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